Duftsäckchen | natürlich gefärbt

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde, da ist es doch nur richtig auch beim Färben von Stoffen mal einen anderen Weg zu gehen. Färben mit Pflanzen, zum Beispiel für ein Duftsäckchen. Inspiriert dazu hat mich übrigens das tolle Buch „Wild Gefärbt“ von Abigail Booth. Dort erfährt man alles wichtige zum Thema.

Aber der eigentliche Spaß dabei ist, es selber auszuprobieren und sich nach und nach mit dem Thema vertraut zu machen.

Färben mit Pflanzen klingt erst mal easy. Aber man muss einiges beachten. Neue Stoffe müssen entschlichtet** werden und vor allem müssen die Stoffe vor dem Färben gebeizt werden, sonst halten die Farben nämlich nicht.
Es gibt aber auch ein paar wenige Pflanzen mit denen man Baumwolle direkt färben kann, ohne diese beizen zu müssen – wie zum Beispiel Kurkuma. Also Gewürzregal durchforsten, Mamas alte Bettlaken zurechtschneiden und loslegen….

**Alte Stoffe, die schon oft gewaschen wurden, kann man auch so verwenden. Neue Stoffe müssen entschlichtet werden. Am besten mit einem ph-neutralen Biowaschmittel und Waschsoda.

Für meinen ersten Versuch habe ich einen kleinen Topf genommen und ein kleines Schälchen Kurkuma hineingekippt. Das Ganze dann auf dem Herd köcheln lassen, dann den Stoff locker hineingelegt und eine Stunde ziehen lassen. Ungedingt hin und wieder umrühren und darauf achten, dass der Stoff immer gut untergetaucht ist. (Der Holzlöffel ist übrigens hinterher auch gelb).

Dann die Stoffestücke gut auswaschen und erst mal zum Trocknen auf die Leine hängen. Danach glatt bügeln.

Entweder bedruckt man seine Stoffe vor dem nähen oder wie ich, hinterher. Dann sollte man nur ein Stück Pappe hineinschieben, damit die Farbe nicht durchsuppt.

Nach dem Bedrucken kann man die Beutelchen nochmals Bügeln, befüllen und anschließend zusammennähen. Ich habe noch einen kleinen „Schlupp“ drangenäht.
Die Füllung für die Duftsäckchen ist Geschmacksache. Lavendel geht bei mir gar nicht, den mag ich nur draußen im Garten. Ich bin eher für frische Düfte und da muss man schon ein wenig nachhelfen. Ich habe Orangenschalen verwendet, (hätte aber auch noch Zitronengras inpetto) und dann etwas Zitronenöl dazu. Das duftet herrlich nach Sommer.

Überhaupt ist dieses Gelb einfach der Hammer. Da scheint sofort die Sonne überall. Auch wenn man kein „Gelb-Fan“ ist, macht der mit Kurkuma gefärbte Stoff einfach gute Laune. Probiert es mal aus. Ich habe hier auf jeden Fall schon eine lange Liste mit Pflanzen, die ich mal ausprobieren möchte. Wobei, bei den meisten der Stoff dann gebeizt werden muss. Daher warte ich sehnsüchtig auf den Sommer und die Draußenzeit.

Der Begriff „Beizen“ kommt übrigens aus dem althochdeutschen und bedeutet soviel wie „beißen lassen“. In dem Falle soll sich also die Farbe im Stoff festbeißen.

Es lassen sich auch nur Stoffe aus Naturfasern mit Naturfarben färben – hat was mit den Molekülen zu tun… Um so besser, dann bleibt alles natürlich. Man muss nur zwischen Zellulosefasern (z.B. Baumwolle, Leinen) und Proteinfasern (z.B. Schurwolle, Seide) unterscheiden. Denn das bestimmt auch die Art der Beize…. aber soweit bin ich noch nicht. Mehr im Sommer!!!

Mehr Stoffprojekte findet ihr auch in meinem Resteliebe Buch „STOFF“* Einen kleinen Einblick findet ihr unter dem Menüpunkt BÜCHER.

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