Gewächshausliebe

Ganz ehrlich? Ich habe eigentlich überhaupt gar keine Ahnung vom Gärtnern und meine Daumen sind auch nicht sonderlich grün – dafür aber seit kurzem häufiger ziemlich dreckig! Kommt mit in den Garten – eine Gewächshausliebe

Seit Mai 2020 steht in unserem Garten ein kleines Gewächshaus in der Ecke. (Übrigens die dritte Hütte im Garten) So ein Gewächshaus spukte schon eine ganze Weile in meinem Kopf rum und als ich es bei unserer Mitbewohnerin Fiona mal erwähnte, war sie sofort dabei. Gesagt! Getan! Nicht lange gefackelt. Ein bisschen im Internet recherchiert, bestellt und zack! lagen da drei doch recht handliche Pakete vor der Tür. Und wie meinte mein Mann so schön, je kleiner die Pakete um so mehr Schrauben…

Ja, das kam ungefähr hin. Zunächst haben Fiona und ich mal einen Tag damit verbracht das Fundament in den Boden zu bekommen. Wir wollten die alten Steinplatten nämlich da liegen lassen. Ansonsten waren uns nur diverse Wurzeln oder Sträucher im Weg.

Am Tag 2 haben wir dann die einzelnen Teile zusammengeschraubt. Nicht ohne vorher gefühlte 100 Meter Dichtungsgummi über die Einzelteile zu ziehen. Das Aufstellen ging dann recht flott (immer gut wenn ein Ingenieur im Haus ist, der komplizierte Bauanleitungen richtig lesen kann…

Am Tag 3 kam dann die Verglasung dran. Da hatte ich ehrlich gesagt am meisten Schiss vor. War aber nicht so schlimm. Es ist nichts zu Bruch gegangen, niemand hat sich verletzt und es ging schneller als gedacht. Und dann konnten wir auch schon in ein Gartencenter fahren und shoppen gehen.

Wir sind beide eher ahnungslos was Gemüseanbau angeht. Außer den üblichen Kräutern vorm Fenster war da bisher nichts. Aber vorher stundenlang irgendwelche Gartenbücher wälzen ist auch nicht so unser. (Dabei haben wir später festgestellt, dass jeder mindesten 8 Gartenbücher im Regal stehen hat – keine Ahnung wo die mal herkommen sind).

Also Einkaufswagen schnappen und einladen. Tomaten sollten es sein. Und Zucchini, Auberginen sind auch nett. Und ja, Zuckererbsen – lecker. Erdbeeren? Supi. Bisschen Basilikum in Grün und Rot. Noch ein buntes Blümchen für die Optik, ein paar Pflanzgefäße und Erde. Fertig!

Wie schön, dass Fiona noch ein paar alte Terrakottatöpfe im Keller hatte. (Ich habe meine alle entsorgt, weil ich sie nicht mehr sehen konnte… jetzt wäre der eine oder andere schon sehr praktisch gewesen – man kann halt nicht in die Zukunft sehen…)

Nachdem alles eingetopft war habe ich dann endlich mal angefangen nachzulesen, was man denn nun alles tun muss und ob das denn auch alles richtig ist, was wir da machen. Lieber spät, als nie!

Die Tomaten haben wir dann noch mal umgetopft. Und die Zuckererbsen haben nun ein schönes selbstgemachts Rankgitter. Und was „ausgeizen“ ist, wissen wir auch.

Morgens geht es jetzt als erstes in den Garten. Fenster und Tür im Glashaus öffnen, um für frische Luft zu sorgen und dann wird gegossen und alles genauestens untersucht. Ist schon wieder was gewachsen?

Über die erste Blüte bei den Erdbeeren haben wir uns wie Bolle gefreut. Die Tomaten sind schon fast doppelt so hoch. Und der erste Lupinensamen, den wir einfach mal so in einen Topf gesteckt haben, reckt auch schon sein Köpfchen aus der Erde – das ist so spannend. Selbst die komische kleine Kressematte begeistert mich jeden Morgen aufs Neue.

Ist das cool? Ist es! Natürlich wussten wir nicht, ob wir am Ende irgend etwas ernten werden, aber bis dahin war ja noch Zeit. Abgesehen davon haben wir natürlich zwei gemütliche Korbsessel im Gewächshaus stehen, so dass man auch mal einen Sundowner trinken und den Pflanzen beim Wachsen zusehen kann…

Update September 2022: In der Zwischenzeit habe wir das eine oder andere gerntet. Vor allem Tomaten und Erdbeeren. der Rest will uns nicht so recht gelingen, oder die Schnecken sind schneller. Egal! Das Gewächshaus war eine gute Entscheidung. Wir lieben es nach wievor. Und für den Gin Tonic am späten Nachmittag ist es auf jeden Fall das Richtige! Also: Große Gewächshausliebe!

Was gibt es noch?

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