Drucken mit Getränkekarton

Getränkekarton- oder Getränketüten DIYs sind ja schon eine ganze Weile der Renner. Aber habt ihr schon mal mit Milchtüten gedruckt?

1.   Getränkekarton
2.   Schere oder Cutter und Lineal
3.   Bleistift
4.   Nadel
5.   Pinzette
6.   Lenolfarbe
7.   Küchenkrepp
8. Filz (2 Stücke in der Breite der Nudelmaschine)
9.   Papier zum Drucken  (ca. 200-250 Gramm)
10. Wanne zum einweichen
11. Clips
12. Nudelmaschine

Tiefdruck mit der Nudelmaschine

Da wir hier Mengen von Milch konsumieren habe ich eigentlich immer genügend Vorrat an Getränkekartons. Für Verpackungen und Aufbewahrung sind sie ja unschlagbar. Aber jetzt wollte ich endlich mal ausprobieren, wie man mit dem Karton druckt.

Erst mal über legen: Was soll es denn werden? Ich habe mich für grafische Muster entschieden. Das Format ist natürlich ein wenig eingeschränkt.
1. wegen der Größe des Kartons ansich und
2. wegen der Größe, bzw. der Breite der Nudelmaschine. Mein vorbereitetes Druckformat ist 10 cm x 10 cm.

Man kann sich die Muster aufmalen oder man schnippelt einfach Papierreste aus und kombiniert sie auf der kleinen Druckplatte (silberne Seite). Hat man sich für ein Muster entschieden, kann man es mit einem Bleistift auf den Karton übertragen. Dann zeichnet man mit einer Nadel die Linien nach. Vielleicht Schraffieren oder noch Muster hineinmalen? Vorsichtig, damit man den Karton nicht zerkratzt.

Möchte man große schwarze Flächen drucken, muss man mit dem Cutter die Muster komplett herausschneiden. Vorsichtig die Kontur nachziehen und dann die obere, silberne Schicht abziehen. Ich habe zusätzlich noch mal ein paar Knicke in den Karton gemacht – das gibt besondere Effekte.

Für den späteren Druck benötigt man angefeuchtetes Papier. Es handelt sich hier ja um Tiefdruck, dass heißt, die Farbe wird quasi aus den Rillen und Ritzen herausgesogen – und dafür muss das Papier feucht sein. Also die zugeschnittenen Bögen in einer Wanne mit Wasser gut einweichen lassen. Die können da ruhig eine Weile drin rumschwimmen.

Dann geht es auch schon weiter. Mit einem Stück Küchenkrepp oder einem Baumwolltuch reibt man nun die Farbe kreisförmig auf die kleine Druckplatte – schön in die Rillen einreiben. Ich habe Lenoldruckfarbe auf Wasserbasis verwendet. Acrylfarbe funktioniert nicht, es muss schon eine ölige Farbe sein. Anschließend wird die überschüssige Farbe mit einem Tuch wieder abgenommen.

Dann bereitet man den Druck vor. Auf das zugeschnittene Stück Filz kommen passend zwei Lagen Küchenkrepp. Darauf dann das eingeweichte Papier (Am besten mit der Pinzette aus dem Wasserbad holen und abtupfen – denn die Fimger sind wahrscheinlich schwarz 😉 Auf das feuchte Papier kommt nun die kleine Druckplatte, Motiv nach unten 😉 darauf wieder 2 Lagen Küchenkrepp und dann wieder der Filz. Damit euch das ganze beim Drucken nicht auseinanderrutscht verwendet ihr am besten kleine Clips, damit es zusammenhält.

Und dann ab damit in die Nudelmaschine. Die „Nudeldicke“, die ihr einstellt, hängt natürlich von der Dicke eures Filzes ab. Das müsst ihr vorab testen. Sollte aber schon recht eng sein, damit der Druck auch richtig ausgeführt wird. Vorsichtig einfädeln und die Clips entfernen, gut zusammenhalten, damit nichts verrutscht und dann einmal kräftig durchnudeln!

Et Voilá! Der erste Druck ist fertig. Für einen weiteren Druck müsst ihr die ganze Prozedur wiederholen, denn die Farbe reicht dafür leider nicht aus.

Ich persönlich finde ja die Druckplatte nach Gebrauch als kleines Kunstwerk fast noch cooler, als die eigentlichen Drucke. Unendlich viele Drucke lassen sich eh nicht herstellen, denn das Material ist einfach irgendwann am Ende – ist halt keine Kupferplatte.

Ach ja, das darf man natürlich nicht vergessen: Die Motive sind später seitenverkehrt. Nur falls ihr da was Typografisches macht.

Gerahmt habe ich meine Motive übrigens mit einem Holzrähmchen aus Stäbchenparkett (was sonst?) Dafür einfach das Motiv auf einem passenden Stück Papier befestigen, dann eine feste Klarsichtfolie zurechtschneiden und das Ganze dann von hinten auf den gefertigten Rahmen kleben. Zur Aufhängung kann man zum Beispiel eine Metallklammer verwenden.

Und? Was meint ihr? Wäre das was für euch? Also ich bin begeistert und das war nicht der letzte Druck mit Getränkekarton und Nudelmaschine.

Was gibt es noch?

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