Wir haben ein ganz tolles Mittel gegen den Giersch in unserem Garten gefunden – wir essen ihn jetzt auf. Klingt fies? Ja, soll es auch. Dieses Zeug ist nämlich die Pest. Wer einmal Giersch im Garten hat, hat immer Giersch im Garten. Wir ärgern uns schon Jahre darüber. Damit ist jetzt Schluss. Wir betätigen uns jetzt als Unkrautvernichter und machen Giersch-Pesto!!!!
Dass man Giersch essen kann, hatten wir schon länger gehört. Aber irgendwie habe ich mich nie getraut ihn zu probieren. Man weiß ja nie…. Doch diese Woche habe ich mir ein wunderschönes Buch gekauft (Sammeln, Finden, Schönes schaffen) und da war ein Rezept drin für Giersch-Pesto. Ahhh, ein Zeichen!
Und da wir eh gerade die letzten Tage im Garten rumgewütet haben, habe ich gleich einen Eimer voll jungen, frischen Giersch gepflückt. Gnadenlos. (Hinterher hat man allerdings nicht wirklich gemerkt, dass was gefehlt hat…)
Ausnahmsweise war mal alles im Haus, was man braucht. Da ich aber nicht gleich eimerweise Pesto machen wollte, habe ich das Rezept etwas reduziert:
Zutaten für mein Gierschpesto:
• ca. 150 Gramm Giersch (die jungen, kleinen, hellgrünen Pflänzchen)
• 70 Gramm frischen Parmesan
• 70 Gramm Sonnenblumenkerne (statt der teuren Pinienkerne)
• jede Menge Olivenöl,
• 1 Knoblauchzehe
• Salz, Pfeffer
Den Giersch waschen und kleinschneiden (Stiele entfernen), den Parmesankäse reiben und die Sonnenblumenkerne (ohne Fett) in der Pfanne anrösten, die Knoblauchzehe ebenfalls kleinhacken. Alles in einen hohen Behälter, das Öl dazu und dann alles mit dem Stabmixer pürieren. Wenn’s zu trocken ist, immer wieder Öl dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig ist das Giersch-Pesto!
Das Giersch-Pesto hält sich im Kühlschrank ein paar Wochen. Man sollte es aber gleich zudecken oder mit einem Deckel verschließen. Ich habe gemerkt, dass es dunkel wird, wenn es zu lange an der Luft ist.
Wir haben natürlich gleich am Abend Nudeln gekocht. Und rein mit dem Unkraut. Yess! Tja, was soll ich sagen, kann Unkraut vernichten leckerer sein? Oder auf einem Butterbrot…. hmmm! Lecker.
Noch ein paar Infos zum Giersch:
Diese Methode gegen den Giersch vorzugehen ist doch viel besser, als es mit irgendeinem Gift zu versuchen. Hilft eh nix. Das Zeug kommt immer wieder. Rumhacken bringt nichts, die Pflanze hat ein weitverbreitetes Wurzelwerk und regeneriert sich immer recht fix.
Beim Sammeln sollte man aber darauf achten, dass man die Pflanze nicht mit den ungenießbaren und giftigen Arten verwechselt. Der Stiel des Gierschs ist dreikantig und die Kanten sind abgerundet. (Also vorher genau hinschauen!!!).
Früher hat man den Giersch (auch Zipperleinskraut genannt) gegen Gischt oder Rheuma verwendet. Es gibt aber keine Belege für die Wirksamkeit. Andererseits enthält Giersch sehr viele Vitamine.
Also lieber aufessen. Einen großen Vorrat braucht man eigentlich auch nicht anlegen, da der Giersch viele Monate zur Verfügung steht. Tja, Unkraut vergeht nicht… (schmeckt aber, manchmal…)
Habt ihr auch Giersch im Garten? Was tut ihr dagegen? Ausreißen oder aufessen? Habt ihr vielleicht noch ein paar Rezepte? Der Sommer wird lang…